Magazin des Innenministeriums: Helpline für Cybercrime

Die Zahl der Cybercrime-Delikte stieg in Wien 2017 etwa um ein Drittel gegenüber 2016.

Da viele Unternehmen betroffen waren, richtete die Wirtschaftskammer Wien eine Hotline ein.

Etwa ein Drittel aller in Österreich 2017 angezeigten Fälle von Cyberminalität (16.804) betraf Wien (5.596). Stark von Cybercrime betroffen waren Unternehmen. Daher richtete die Wirtschaftskammer Wien eine Cybercrime-Security-Helpline ein. Die Hotline 0800 888 133 ist 24 Stunden am Tag besetzt ist. Acht zertifizierte Unternehmen bieten Firmen im Schadensfall Hilfe und vermitteln Spezialisten.

Angriffe auf Unternehmen erfolgen laut Harald Wenisch, IT-Sicherheitsexperte und Sprecher der IT Security Experts Group der Wirtschaftskammer, häufig über E-Mails, Webbrowser, das Netzwerk, Social Engineering und Datenträger wie USB-Sticks. Unternehmen werden immer öfter von Ransomware bedroht, einer Schadsoftware, die Daten verschlüsselt und für die Entschlüsselung die Kriminellen ein „Lösegeld“ (Ransome) verlangen. Weitere „Angriffswerkzeuge“ seien laut Wenisch Betrug und Phishing. Klein- und Mittelbetriebe und Unternehmensbereiche wie die Personalabteilung und der Vertrieb seien davon besonders betroffen. Mitarbeiter seien gewohnt, unterschiedliche Leopold Löschl, Martin Puaschitz, Martin Heimhilcher und Harald Wenisch präsentieren die neue Cybersecurity Hotline der Wirtschaftskammer Wien.

Beilagen zu öffnen und auf Links zu klicken, da keiner regelmäßig E-Mails von fremden Personen erhielt. Laut Mag. Leopold Löschl, Leiter des CybercrimeCompetence-Centers (C4) im Bundeskriminalamt, werden die Täter „immer einfallsreicher und professioneller“. Phishing-Mails zum Beispiel waren früher aufgrund von Sprach- und Rechtschreibfehlern leicht zu erkennen. Heute seien Mails zum „Abfischen“ von Daten professioneller. Kriminelle versuchen, ihre Opfer in Stress zu versetzen, indem sie etwa Mails kurz vor Büroschluss verschicken.

Anzeigen und sensibilisieren. Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT Wien — Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie, rät, alle Vorfälle anzunagen. Firmen würden das oft nur dann tun, wenn eine Versicherung eine Anzeige fordert. Die Anzeigenmotivation sei nicht sehr hoch, bestätigt C4-Leiter Leopold Löschl. Er rät, jeden Cybercrime-Fall bei der Polizei anzuzeigen. Puaschitz empfiehlt, Mitarbeiter für Cyber-Sicherheit zu sensibilisieren. Software, Antivirenprogramme und Firewalls sollten immer auf dem letzten Stand sein.

Hilfe bei Entschlüsselungsprogrambietet die Webseite www.nomoreransom.org. Sie ist von Eumpol in Kooperation mit dem Bundeskriminalamt sowie privaten und exekutiven Partnern entstanden und unterstützt Opfer digita1er Erpressungen bei der Wiederherstellung ihrer Daten.