Metall: Breitband ist wichtig

Umfrage unter 1.000 Wiener Unternehmen zeigt, dass viele nicht optimal mit Internet versorgt sind.

Eine Wien-weite Umfrage der Wirtschaftskammer Wien unter Unternehmen bringt ein ernüchterndes Ergebnis. „Fast 40 Prozent der Unternehmen Wiens sind mit dcr Leistung ihrer Internetverbindung wenig oder gar nicht zufrieden. Das haben wir in dieser Höhe so nicht erwartet“, sagt Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Wien. Die Umfrage wurde im Auftrag der Sparte Ende April bis Anfang Mai durchgeführt. 1.000 Unternehmen haben daran tcilgcnommen. Laut Heimhilcher ist dies „die größte Unternehmcnsbcfragung zum Thema Breitband bisher“.

Bis dato gab es kaum Datenmaterial zum Thema Breitbandversorgung von Unternehmen in Wien. „Aus unseren vielen GespräChen mit Unternehmen wussten wir bereits, dass Betriebe immer wieder Probleme mit der Geschwindigkeit und Verfügbarkeit von Breitbandinternet in der Stadt haben“, sagt Heimhilcher: „Um das mit Daten zu untermauern, haben wir die Umfrage durchgeführt.“ Geantwortet haben vor allem kleinere und mittlere Unternehmen aus allen BranChen und Bezirken — wie es der Unternehmensstruktur in Wien entspricht.

Probleme in den Randlagen

Besonders unzufrieden waren Unternehmen, die in Hietzing (56 Prozent), Simmering (50 Prozent), Döbling (49 Prozent) und Liesing (48 Prozent) angesiedelt sind. Heimhilcher: „Das bestätigt auch unsere Annahme, dass Betriebe vor allem in den Randlagen Wiens mit der Internetversorgung kämpfen. Hier befinden sich auch die Betriebsgebiete, in denen besonders viele Unternehmen ihren Standort haben.“ Aber auch innerstädtisch gibt es in einzelnen Bezirken Probleme. In Neubau und im I. Bezirk sind jeweils 48 Prozent der Unternehmen mit der Internetversorgung nicht zufrieden.

Hauptkritikpunkte der Unternehmen waren die mangelnde Geschwindigkeit (57 Prozent) und die Häufigkeit von Störungen (29 Prozent) der Betriebe. Dabei hatten 27 Prozent der Unternehmen viermal pro Jahr oder öfter eine Störung ihrer Internetverbindung, 16 Prozent sogar mehr als zehnmal. 61 Prozent hatten viermal pro Jahr oder öfter den Eindruck, dass die Internet-Verbindung zu langsam war oder eine Anwendung wegen der Internet-Geschwindigkeit nicht funktionierte.

Laut Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe Ubit — Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT, nutzen Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer das Internet hauptsächlich für E-Mails, Browsen oder Online-Banking. „Aber bereits 54 Prozent nutzen das Internet für Cloud-Computing. 58 Prozent versenden große Dateien, wie

Pläne, Fotos oder Druckunterlagen. 62 Prozent nutzen cs für den Datenaustausch mit Behörden.“ Auch die qualitativen Anforderungen an die Internetverbindung wurden in der Befragung berücksichtigt. 73 Prozent der Unternehmen geben hier „Verfügbarkeit und Ausfallssicherheit“ an. 52 Prozent benötigen eine garantierte Bandbreite. Latenz — also das schnelle Laden von Seiten — ist 21 Prozent der Unternehmen wichtig.

Außerdem zeige sich laut Puaschitz, dass die Anforderungen an die Internetanbindung laufend steigen. „Daten-intensive Anwendungen sind eindeutig im Vormarsch.