Wiener Zeitung: Unternehmensberater setzen auf das Thema Digital

Die Digitalisierung war beim diesjährigen Beratertag das Thema Nummer eins. Auch die elektronische Kommunikation mit den Behörden stand im Fokus.

Beratertag. Als „aktueller denn je” bezeichnete Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting, die geförderte Unternehmensberatung der Wirtschaftskammer (WK) Wien. Sie bietet Wiener Selbstständigen die Möglichkeit, in allen unternehmerischen Fragen externe Experten zu Rate zu ziehen. Die WK Wien leistet einen finanziellen Zuschuss zu den Kosten. „Ein bewährtes Konzept, das professionell ist und erfolgreich funktioniert”, so Heimhilcher zum Auftakt des Beratertags 2020 der WK Wien vor rund einhundert Beratern, die Ende Jänner ins Haus der Wiener Wirtschaft gekommen waren. Im Fokus stand das Thema Digitalisierung, an dem kein Betrieb – und damit auch kein Unternehmensberater – derzeit vorbei kann. Ein Teilbereich ist die Kommunikation mit Behörden. Seit Jahresbeginn gilt im Kontakt mit der öffentlichen Hand das Recht auf elektronischen Verkehr, das auch die Zustellung umfasst. Unternehmen – außer jenen mit geringen Umsätzen – müssen grundsätzlich an der E-Zustellung teilnehmen. Bernhard Karning vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort erläuterte praktische Auswirkungen und Nutzen für Betriebe.

„In der Kommunikation mit Behörden gilt der Ansatz ‚digital first’”, so Karning. Die Vorteile seien durchgängig elektronische Prozesse, die Bündelung und Rund-um-dieUhr-Abrufbarkeit von Schriftstücken und die Beschleunigung der Zustellwege. Karning präsentierte auch die neue Website zum digitalen Amt österreich.gv.at, wo nun alle Informationen zu Behördenangelegenheiten gebündelt zu finden sind – etwa auch das Unternehmensserviceportal (USP). Für die Unternehmensberater ist es wesentlich, im Umgang mit den neuen elektronischen Tools selbst firm zu sein. Denn sie brauchen dieses Wissen in der Beratungstätigkeit, um ihre Kunden damit unterstützen zu können.

In der geförderten Unternehmensberatung wird die Digitalisierung heuer erneut einen Schwerpunkt darstellen. „Es geht stark darum, die Chancen der Digitalisierung aufzuzeigen und Betriebe dabei zu unterstützen, sie nutzen zu können”, so Heimhilcher. Ab dem zweiten Quartal werden dazu verstärkt Beratungen angeboten. Neu am Plan sind Online Beratungsstunden, die eine individuelle Analyse über elektronische Kommunikationsmedien ermöglichen. Der Expertenpool der WK Wien für die geförderte Unternehmensberatung umfasst rund 600 Consultants.

V.l.: Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting, Claudia Strohmaier, Sprecherin Berufsgruppe Unternehmensberatung, und Martin Puaschitz,  Obmann der Fachgruppe UBIT, beim Beratertag 2020.